Ein erster Glanzpunkt nach dem Krieg waren die Feierlichkeiten an der Pestalozzi-Schule anlässlich ihres 20jährigen Bestehens. Vom 23. - 25. September 1950 wurden eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt. In diesem Zeitraum fand auch die Einweihung der Schulsternwarte statt. Im Jahre 1955 wurde in Rodewisch vom 25. Juni bis zum 3. Juli anlässlich des 25jährigen Bestehens der Pestalozzi-Schule, des 50 jährigen Bestehens der Schillerschule und des 75jährigen Bestehens der Centralschule ein Schulfest durchgeführt. Es gab Veranstaltungen auf der Schlossinsel, im Ratskellersaal und in der Aula der Pestalozzi-Schule. Im Mittelpunkt dieses Schulfestes stand ein großer Umzug, der an allen Schulen Rodewischs vorbeiführte und von den damals ansässigen Betrieben mitgestaltet wurde. Am Ende dieses Umzuges fuhr der erste Mähdrescher, den es in Rodewisch gab. Ein Feuerwerk auf der Schlossinsel bildete den Abschluss des Schulfestes.
Bis 1953 war die Pestalozzi-Schule eine achtklassige Grundschule. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde sie am 1. September in eine zehnklassige Oberschule mit je zwei 9. Klassen und zwei 10. Klassen umgewandelt. Man bot das Sprachliche Profil und das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Profil an.
Im Rahmen des sozialistischen Bildungssystems wurde 1958 an den Schulen der „Unterricht in der Produktion" (UTP) und die „Einführung in die sozialistische Produktion" (ESP) eingeführt. Der ESP-Unterricht war für die theoretische, der UTP-Unterricht für die praktische Ausbildung zuständig. An der Pestalozzi-Schule begann man bereits 1957 probeweise damit. Unterrichtet wurden diese Fächer zum Beispiel in Betrieben wie dem Volkseigenen Betrieb (VEB) Wema in Ellefeld, dem VEB Elektroschaltgerätewerk Auerbach und dem VEB Wäschefabrik in Rodewisch. Die Erfahrungen, die man aus diesem Unterricht gewonnen hatte, wurden an die anderen Schulen im Kreis weitergegeben. Die Pestalozzi-Schule war Vorreiter für diese Form des Unterrichts und leistete dabei vorbildliche Arbeit.