Kurzporträt der Schule:
Anschrift |
Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasium Str. des Friedens 5 08228 Rodewisch |
Kontakte |
Tel.: 03744 / 189880 Fax: 03744 / 1898818 www.pesta-rodewisch.de E-Mail : schulleiter@pestarodewisch.de |
Ausstattung |
Hauptgebäude mit Schulturm und Schulmuseum, Erweiterungsbau mit sechs naturwissenschaftlichen Fachkabinetten, Aula, Schulclubzimmer, moderne Außensportanlage, Göltzschtalhalle, geologischer Lehrpfad, Lernort im Freien |
Schulleitung |
Schulleiter: Herr Sven Müller Stellv. Schulleiter: Herr Sven Lorenz Oberstufenberaterin: Frau Simone Teumer Fachleiter: Herr Sven Löst (sprachlich) Fachleiter: Herr Lars Lochmann (naturwissenschaftlich) Fachleiterin: Frau Anke Müller (künstlerisch) Beratungslehrerinnen: Frau Anja Bobe, Frau Kerstin Honscha |
Elternrat |
Vorsitzende: Herr Rene Morgenstern |
Schülerrat |
Vorsitzender: Laurelin Richter |
Förderverein |
Freundes- und Förderverein des J.-H.-Pestalozzi-Gymnasiums e.V. |
Besonderheiten |
Profile: naturwissenschaftliches Profil |
Ganztagsangebot in offener Form |
Das Pestalozzigymnasium ist ein Gymnasium mit Ganztagsangeboten von Montag bis Freitag (Arbeitsgemeinschaften, Neigungskurse, Fordern und Fördern, Hausaufgabenbetreuung). |
Aktuelle Daten |
Lehrer: 54 |
Das Pestalozzigymnasium Rodewisch besteht
seit dem Schuljahr 1992/1993.
Das Hauptgebäude wurde 1930 eingeweiht
und befindet sich in zentraler Lage der Stadt.
Der Erweiterungsbau, fertig gestellt im März 2007,
verbesserte die Arbeits - und Unterrichtsbedingungen
in hohem Maße und führte zu einer
entspannteren Raumsituation in unserem Gymnasium.
Das Pestalozzigymnasium als soziale Leistungsschule sieht seinen Auftrag
in der Bildung und Erziehung im Sinne Pestalozzis:
Die Entfaltung der intellektuellen Kräfte – Kräfte des Kopfes
Der physischen Kräfte – Kräfte der Hand
Der sittlichen Kräfte – Kräfte des Herzens –diese sollen die anderen regieren.
Lernen mit Kopf, Herz & Hand!
Der Bildungs- und Erziehungsauftrag des Gymnasiums besteht darin, junge Menschen durch den Erwerb einer umfassenden und vertieften Allgemeinbildung auf die komplexen Anforderungen der modernen Gesellschaft vorzubereiten. Unsere Schüler sollen zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule oder Universität befähigt werden. Auch ein anspruchsvoller berufsqualifizierender Bildungsgang kann das Ziel gymnasialer Ausbildung sein.
Die Grundlage für diese Bildungsansprüche sehen wir in einer komplexen Wissensaneignung, die sich nicht auf die Reproduktion von Inhalten eines Wissenskanons beschränkt. Die eigentlichen Ziele sind Anwendbarkeit und Erweiterbarkeit des Wissens. Damit dies erreicht werden kann, müssen fachliche, überfachliche und lebenspraktische Kenntnisse von den Schülern durch möglichst eigenständiges und bewusstes Lernen erworben werden. Die Lehrer unseres Gymnasiums haben die Aufgabe, die Schüler auf diesem Wege zu führen und sie beratend und helfend zu begleiten.
An unserer Schule erwerben die Schüler fundierte Kenntnisse in Deutsch, Mathematik und in den klassischen Natur- und Gesellschaftswissenschaften. Sie erlernen mindestens zwei Fremdsprachen und können dabei aus einem breiten Angebot wählen. Diese fundierte Basisbildung sehen wir als notwendige Voraussetzung für einen erfolgreichen Lebens- und Berufsweg in einer Welt, die immer stärker durch Verflechtungen auf europäischer und globaler Ebene bestimmt wird.
Die in den Jahren nach 2004 eingeführten Lehrpläne bezeichnen das selbstständig erweiterbare und anwendungsfähige Wissen als „intelligentes Wissen“. Die Vermittlung derartigen Wissens setzt modern qualifizierte Lehrer voraus, die sich durch Fortbildung und Arbeit in den schulischen Fachkonferenzen ständig und intensiv weiterbilden. Inhalte dieser Fortbildungen kommen aus den Fachwissenschaften und, mindestens ebenso wichtig, aus der Methodik und Didaktik der Unterrichtsfächer.
Die Lebensumwelt und die Erfahrungen unserer Schüler sind Ausgangspunkte von Überlegungen zur Gestaltung des Unterrichts. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen eröffnen den Umgang und die Auseinandersetzung mit komplizierten Sachverhalten unserer schwierigen Welt. Im Sinne der Vorbereitung auf ein Studium werden wissenschaftliche Sicht- und Arbeitsweisen eingeführt und praktiziert.
Anstrengung, Erfolg und Freude hängen beim Lernen unmittelbar miteinander zusammen. Diesen Zusammenhang werden Schüler im Unterricht immer wieder entdecken und dabei erkennen, dass Lernprozesse häufig positive Erfahrungen und Freude beinhalten. Damit dies eintreten kann, muss Erfolg systematisch angestrebt werden. Wissenserwerb verbindet sich regelmäßig mit der Aneignung vielfältiger Fähigkeiten und Kompetenzen. Wenn Schüler erleben, dass sie durch Lernen selbstständiger und problembewusster werden, dann setzt dies neue Energie frei. Für ein erfolgreiches und damit freudbetontes Lernen wichtig sind geeignete Lehr- und Lernmethoden, die zur Verstetigung von Lernerfolg beitragen. Schüler lernen also nicht nur Inhalte und Stoff, sondern auch Wege der Informationsgewinnung, der Nutzung, Bewertung und Einordnung von Information. Diese Lernstrategien und Erkenntnismethoden sollen möglichst so nachhaltig angeeignet werden, dass sie in einem lebenslangen Lernprozess selbstorganisiert genutzt werden können.
Der Umgang mit Problemen stellt eine wesentliche Lernstrategie dar. Die Schüler erlernen Möglichkeiten, wie man solche Probleme wahrnimmt, analysiert, löst und dabei Sichtweisen von anderen berücksichtigt. Sie lernen kontinuierlich, wie man Arbeitsabläufe zweckmäßig und effektiv plant und organisiert. Zusammenarbeit mit Klassenkameraden und die Verantwortung innerhalb einer Gemeinschaft unterstützen Lernprozesse wesentlich. Der Unterricht wird von einer sich ständig entwickelnden Lehr- und Lernkultur geprägt. Individuelle Leistungsvoraussetzungen, persönliche Erfahrungen sowie spezielle Interessen und Neigungen des Lernenden werden berücksichtigt; damit entwickeln sich Individualität und Eigenständigkeit.
Aufgaben und Verantwortung des Lehrers in einem freud- und erfolgsbetonten Unterricht ist Motivation im umfassendsten Sinne: Neugier muss geweckt werden, Kreativität wird angeregt und auch eingefordert. Selbstständigkeit und Selbstverantwortung lösen Anweisung und Fremdbestimmung ab. Der Lehrer ermöglicht das „Lernen mit allen Sinnen“, die umfassende und intensive Auseinandersetzung mit den Lerninhalten. Vertrauen, Durchhaltevermögen, Optimismus und Lebensfreude prägen das Unterrichtsklima.
Lernprozesse sind aktive, konstruktive und individuelle Prozesse, die immer in soziale Kontexte eingebettet erscheinen. Daraus folgt auch die Beachtung des Lebensalters unserer Schüler und ihrer Erfahrungswelt. Die Schule darf sich nicht isoliert sehen.
Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unabdingbar ist dafür die Steuerung, Reflexion und Kontrolle des eigenen Lernens in variierenden Lernsituationen. Schüler müssen dazu befähigt werden, Lern- und Denkvorgänge eigenständig zu planen, umzusetzen, zu überwachen, gegebenenfalls zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Auch der produktive Umgang mit Erfolg und Misserfolg muss gelernt werden, indem sich der Lernende seiner eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewusst wird und eine realistische Selbsteinschätzung entfaltet.
Die Entwicklung von Methodenkompetenz erlaubt die vielfältige, flexible und variable Nutzung von vorhandenem Wissen. Beim Erwerb neuen Wissens und bei der Aneignung und Vertiefung neuer Fähigkeiten kann der Schüler in weitgehend selbstständiger Entscheidung zwischen verschiedenen Lernwegen und Lernstrategien auswählen. Diese Fähigkeit zur Selbststeuerung des Wissens- und Könnenserwerbs befähigt auch zu erfolgreicher Tätigkeit in einer Gesellschaft des lebenslangen Lernens. Methodenkompetenz trägt wesentlich dazu bei neues, vertieftes oder spezielles Wissen zügig zu erwerben und neue Probleme bzw. Aufgaben zu bewältigen. Der Wissenserwerb und die Kompetenzentwicklung bedingen sich gegenseitig.
Die Entwicklung von Lern- und Methodenkompetenz findet zunächst im Fachunterricht aller Fächer statt. Neben der traditionellen Wissens- und Könnensentwicklung werden fachspezifische und überfachliche Methoden zum Gegenstand des Unterrichts. Diese Methoden werden dargestellt, geübt und hinsichtlich der Wirksamkeit beurteilt. Im aktuellen Schuljahr wird ein Curriculum zur Methodenkompetenz erstellt.
An unserer Schule wird nach einem Konzept „Lernen lernen“ gearbeitet, das auf regelmäßig erteiltem Unterricht zu Fragen der Lern- und Methodenkompetenz in den unteren Klassen und auf thematisch aufeinander abgestimmten Projekttagen der oberen Jahrgangsstufen aufbaut. Die Entwicklung von Lern- und Methodenkompetenz ist auch mit der materiellen Ausstattung der Schule mit modernen Medien verbunden. Die Ausstattung der Schule und vor allem die individuellen Nutzungsmöglichkeiten von Computertechnik werden im Rahmen von Förderprogrammen weiter verbessert. Die Handhabung und der Gebrauch des schulischen Intranets sollen für alle Lehrer zur Vorbereitung und Unterstützung des Unterrichts eine Selbstverständlichkeit sein und werden.
Wissenschaftspropädeutische Methoden werden in der Klasse 10 und in der gymnasialen Oberstufe thematisiert. In Klasse 10 schreiben alle Schüler eine Facharbeit, die in eine Besondere Lernleistung münden kann und in deren Betreuung alle Lehrer des Kollegiums eingebunden sind. Der Tag der Naturwissenschaften fördert die Fähigkeit, selbstständig wissenschaftsnahe Darstellungen vor einem Publikum mündlich zu präsentieren. Im Unterricht sollen universitäre Lehrformen wie Vorlesung, Seminar und Übung stärker eingesetzt und den Schülern auch in ihren Funktionen bewusst gemacht werden.
In einem Klima von gegenseitiger Achtung, basierend auf dem Vertrauen partnerschaftlichen Miteinanders, reifen Teamfähigkeit, Kompetenz im Lösen von Problemen und die Orientierung an echter Leistung, die soziale und ethische Werte einschließt. Den Lebensraum Schule so zu verwirklichen, dass er - offen nach außen und innen - Prägung hinterlässt, ist unser Ziel.
Die Schulleitung des Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasiums praktiziert einen integrativen Leitungsstil. Alle schulrelevanten Fragen und Prozesse werden im Team der erweiterten Schulleitung (Schulleiter, stellvertretender Schulleiter, Oberstufenberater, Fachleiter und Beratungslehrer) erörtert, beraten und umgesetzt. Die Entscheidungen der Schulleitung sind für alle am Schulleben Beteiligten transparent und in ihrem Entwicklungsprozess nachvollziehbar. Somit ist der Informationsfluss gesichert.
Die Einbeziehung und der Austausch der Ideen aller Lehrerinnen und Lehrer in den Lehrerkonferenzen, der Elternschaft im Elternrat sowie der Schülerinnen und Schüler im Schülerrat ermöglichen das Ausschöpfen vorhandener Ressourcen und stärken die Identifikation mit der Schule.
In regelmäßigen Sitzungen tauschen sich Schulleitung mit Lehrerschaft (Lehrerkonferenzen und Dienstberatungen), Eltern – und Schülerschaft (Elternratssitzungen, Schülerratssitzungen) aus, wirken an Konfliktlösungen und koordinieren gemeinsame Vorhaben und Projekte der Schule.
Das Delegationsprinzip wird auch auf der Leitungsebene praktiziert. Somit wird das Verantwortungsbewusstsein aller Leitungsmitglieder erhöht und die innovative Weiterentwicklung der Schule gefördert.
In Zusammenarbeit mit allen am schulischen Leben Beteiligten - Lehrer, Schüler und Eltern - aber auch mit dem Schulträger, der Stadt Rodewisch, und unseren Kooperationspartnern wollen wir die der Schule eigenen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Wir bemühen uns darum, Ideen, Initiativen und Anregungen von allen Beteiligten aufzugreifen und weiterzuentwickeln.
Wir regen in wichtigen Bereichen interne Evaluationsprozesse an, um die Wirksamkeit erfolgter Maßnahmen zu ermitteln und gegebenenfalls neue Impulse geben zu können.
Führung bedeutet für uns, dass wir Entscheidungen kommunikativ, kooperativ und transparent gegenüber den in und mit der Schule arbeitenden Personen und Institutionen begründen und verantworten. Wir bemühen uns darum, mit allen am schulischen Leben Beteiligten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.
Als Schulleitungsteam nehmen wir regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen zur Förderung unserer Leitungskompetenz teil und bemühen uns um die Umsetzung im eigenen Führungsverhalten.
Ein warmherziges schulisches Klima ist eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung, die das Pestalozzigymnasium in der Öffentlichkeit genießt. Die Zuwendung zum Schüler gehört ebenso zum Selbstbild der Lehrerinnen und Lehrer wie ein ausgeprägtes Verständnis für Probleme, immer verbunden mit der Forderung zur Herausbildung verantwortungsbewusster, ausgeglichener junger Menschen. Wir sehen Schule als einen gestaltbaren Ort, der ein ideen- und erkenntnisreiches Schulleben ermöglicht und allen Beteiligten verschiedene Möglichkeiten einräumt sich einzubringen, Diese Form von Schulkultur setzt vertrauensvolle, offene, von gegenseitiger Achtung und Toleranz geprägte Beziehungen voraus, also ein Schulklima, das die Fähigkeit zur Konsensbildung und Kooperation aller am Schulleben Beteiligten ermöglicht und die Freude am Lernen, Lehren und Zusammenwirken in der Schule fördert.
Ein aufrichtiges und vertrauensvolles Miteinander muss sich vor allem auch im gemeinsamen Organ der Schule, der Schulkonferenz, widerspiegeln, deren Aufgabe es nach dem sächsischen Schulgesetz ist, „…das Zusammenwirken von Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern zu fördern, gemeinsame Angelegenheiten des Lebens an der Schule zu beraten und dazu Vorschläge zu unterbreiten.“ Freundlicher Umgang der Schüler untereinander, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern, kollegialer Umgang der Lehrer miteinander sowie vertrauensvolle Kooperation zwischen Lehrern und Eltern fördern ein weitgehend harmonisches Klima, das es zu bewahren und auszubauen gilt und auch immer wieder neue Anstrengungen lohnt.
Die Schulleitung informiert die Schüler- und die Elternschaft über aktuelle Nachrichten, Initiativen und Ereignisse im schulischen Leben. Die Eltern und Schüler können und sollen Ideen, Aktivitäten und Vorschläge für wünschenswerte Veränderungen in den Elternrat bzw. Schülerrat einbringen und diskutieren. Einmal pro Schulhalbjahr wird ein Eltern-Lehrer-Sprechtag durchgeführt. Das Lehrerkollegium wird in den Dienstberatungen, Lehrerkonferenzen, durch schriftliche Aushänge im Lehrerzimmer sowie im Intranet der Schule von der Schulleitung über neue Bestimmungen und Veränderungen informiert. Nach Diskussionen zu schulorganisatorischen Fragen und pädagogischen Zielsetzungen werden in den Lehrerkonferenzen Beschlüsse zur Realisierung gefasst.
Im Rahmen des Ganztagsangebots können die Eltern, Lehrer und Schüler ebenfalls das Schulleben aktiv mitgestalten (Leitung von Arbeitsgemeinschaften bzw. Neigungskursen, Mitwirkung beim Einrichten einer Schulbibliothek und freier Lernorte). Höhepunkte im Schulleben werden gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Das Jahrbuch soll unter Mitarbeit von Lehrern, Schülern, Eltern und Kooperationspartnern das Schulleben am Pestalozzigymnasium möglichst umfassend dokumentieren.
Eltern und Schüler erhalten durch Lehrer eine solide Laufbahnberatung und kompetente Unterstützung bei der Förderung begabter und hochbegabter Schüler. Gleiches gilt auch für die Beratung und Förderung leistungsschwächerer Schüler.
Unsere Schule begreift sich als Stätte der Entwicklung demokratischer Denk- und Handlungsweisen, die sich im täglichen Miteinander herausbilden. Dazu erforderliche Rahmenbedingungen werden gewährleistet durch das Mitspracherecht aller Schüler bei schulorganisatorischen Entscheidungen.
Die Wahrnehmung und aktive Verwirklichung demokratischer Rechte setzt Leistungsfähigkeit und –bereitschaft des Einzelnen für das Gemeinwohl voraus. Das Bestreben dazu entwickelt sich mit den Möglichkeiten zur Identifizierung des Schülers mit seinem sozialen Umfeld und mit der Bestätigung, die er in seinem individuellen Betätigungsfeld erfährt. Die Förderung der vielfältigen Interessen und Begabungen der Schüler und deren Charakterbildung zielen daher auf die Selbstverwirklichung des Einzelnen in seinem gegenwärtigen und zukünftigen Leben.
In diesem Sinne verstehen wir ganzheitliches Lernen als einen Prozess, der sich an der individuellen Verschiedenheit der Schüler orientiert. Im unterrichtlichen wie im außerunterrichtlichen Bereich bieten wir deshalb vielfältige Lehr- und Lerninhalte an, die emotionale, kognitive, sinnliche, handwerkliche und moralische Fähigkeiten der Schüler in ihrem Zusammenwirken entwickeln.
Neben bewährten traditionellen Methoden tragen neue Organisationsformen des Unterrichts der sich rasant verändernden gesellschaftlichen Umwelt Rechnung. So ermöglichen der fächerverbindende Unterricht ab Jahrgangsstufe 5 wie auch Wahlgrundkurse in der gymnasialen Oberstufe die Vermittlung und Erschließung komplexer Themengebiete unter Berücksichtigung vielfältiger Aspekte und Herangehensweisen an ein Schwerpunktthema. In Projektwochen, schulinternen und –externen Praktika erhalten Schüler Raum und Zeit sowie kompetente Anleitung zum entdeckenden, gestaltenden, forschenden Lernen. Die Herausbildung dieser Lernkompetenzen wird darüber hinaus zunehmend im offenen Unterricht gefördert, in dem Lehrer ihre Funktion als lenkend und leitend, das heißt moderierend wahrnehmen. Diese Unterrichtsform stimuliert flexibles und innovatives Denken und Handeln, indem sie ein Bewährungsfeld für problemorientiertes forschendes Lernen im Team schafft. Durch die Notwendigkeit ergebnisorientierten Zusammenarbeitens ist das Bemühen der Schüler dabei nicht vordergründig auf Konkurrenz und Bewertung ausgerichtet, sondern auf Selbsterfahrung und Selbsttätigkeit als sinnvolle Arbeit für sich und andere.
Der besonderen Förderung individueller Interessen und Begabungen gilt das breit gefächerte Freizeitangebot in Form von Arbeitsgemeinschaften und Clubs im Rahmen des Ganztagsangebots. Deren fach- und themenspezifische Ausrichtung erfüllt eine lehrplanerweiternde Funktion und begünstigt die berufliche Entscheidungsfindung der Schüler. Im Verfolgen und in der Entwicklung gemeinsamer Interessen lernen Schüler und Lehrer neben dem fachlichen und dienstlichen Bereich auch private und persönliche Facetten der anderen kennen und begegnen sich in zwangloser und freundschaftlicher Weise. Das gegenseitige Kennen lernen von Lehrern und Schülern ist auch das Ziel regelmäßiger Unternehmungen der Klassen und Kurse, die von kulturellen und sportlichen Veranstaltungen über gemeinsame Feierlichkeiten bis hin zu Klassenfahrten reichen.
Schule ist heute nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung und Erziehung, sondern sie muss sich den Forderungen der gesellschaftlichen Realität stellen. Wir bieten den Schülern durch ein breit gefächertes Ganztagsangebot die Möglichkeit, sich über den planmäßigen Unterricht hinaus weiterzuentwickeln, ihre eigenen Interessen und Neigungen zu fördern und in verschiedenartige Berufszweige hineinzuschauen. Das Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasium hat zu diesem Zwecke zahlreiche Partner, die die Schule in Form von Praktikumsangeboten und Arbeitsgemeinschaften unterstützen. Durch diese Partner hat sich eine enge Zusammenarbeit mit Institutionen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie sozialen Einrichtungen entwickelt.
Sternwarte Rodewisch: Seit der Gründung der Sternwarte im Jahr 1950 ist die Einrichtung eng und unmittelbar mit dem Pestalozzigymnasium verbunden. Heute wird der astronomische Teil des Physikunterrichts und das naturwissenschaftliche Profil in der Klassenstufe 8 in den Räumlichkeiten der Sternwarte unterrichtet. Damit werden in idealer Form die technischen Möglichkeiten für die Schulstunden in der Sternwarte genutzt. Die Durchführung von Arbeitsgemeinschaften und Betreuung von Freizeitgruppen in den Jahrgangsstufen 6 bis 8 gehören seit vielen Jahren zum Alltag der Sternwarte und sind heute in das Ganztagsangebot des Gymnasiums integriert.
Musikschule Rodewisch: Seit dem Schuljahr 2003/2004 üben sich die Jüngsten unserer Schule in künstlerisch-musischen Bereichen im Rahmen des Kreativunterrichts. So wird zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Musikschule den Schülern die Möglichkeit gegeben, Geige und Gitarre zu lernen. Auch Tanz wird in einer Stunde pro Woche gelehrt. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen ist die Musikschule mit zahlreichen AG-Angeboten in unserem Ganztagesangebot fest eingebunden.
Klinikum Obergöltzsch: Das Klinikum bietet besonders Schülern der Jahrgangsstufe 11 im Rahmen von Praktika die Möglichkeit, in den Klinikalltag hineinzuschauen und die Aufgabenbereiche verschiedener Berufs- und Aufgabenfelder kennen zu lernen.
Seniorenheim Wernesgrün: Dass Alt und Jung zusammen gehören, hat sich in der Zusammenarbeit mit dem Seniorenheim bewiesen. Erfahrungsaustausch im Rahmen des Unterrichts in Form von Zeitzeugenberichten oder auch gemeinsame Gestaltungen von Räumlichkeiten und Vorbereitung und Durchführungen von Veranstaltungen sind Aspekte dieser Partnerschaft.
Sonnenhofschule Auerbach: Unsere langjährige Kooperation mit der Sonnenhofschule in Auerbach, einer Schule für geistig behinderte Kinder, wurde durch die Verleihung des Titels „Schule mit Idee“ besonders gewürdigt. Die Jahrgangsstufe 10 unserer Schule übernimmt Patenschaften zu Klassen der Sonnenhofschule, in deren Rahmen dann über das Schuljahr verteilt gemeinsame Aktivitäten geplant und durchgeführt werden. Höhepunkt eines jeden Schuljahres ist das gemeinsame Sportfest.
ERTEX Jacquard: Die Firma Ertex zählt zu den führenden Herstellern hochfeiner und komplexer Jacquardgewebe. Sie bietet unseren Schülern im Rahmen von Praktika die Möglichkeit, einen Einblick in die Produktion und den Vertrieb zu bekommen.
BMG: Schüler der Jahrgangsstufen 9 – 12 haben die Möglichkeit, am Projekt der Bildungs- und Managementgesellschaft (BMG) teilzunehmen, um sich fit für den Arbeitsmarkt zu machen.
Ein Ziel der Bildungs- und Erziehungsarbeit an unserem Gymnasium ist es, bei den Schülern soziale Kompetenz, d.h. die Fähigkeit, mit anderen Menschen achtungsvoll umzugehen, weiter zu entwickeln. Gemeint sind hier zunächst die Beziehungen Gleichaltriger untereinander in einer Klasse, einem Kurs oder einer Arbeitsgemeinschaft; aber auch der Umgang von jüngeren und älteren Schülern untereinander sowie mit Lehrern und Angestellten innerhalb der Schulgemeinschaft. Ziel ist es, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, indem jeder bereit ist, Mitverantwortung zu tragen, Konflikte gewaltfrei und auf den anderen zugehend zu lösen und so seinen Beitrag zum Wohl dieser Gemeinschaft zu leisten.
An der Schule arbeitet ein Streitschlichterteam, dessen ausgebildete Mediatoren als Ansprechpartner für Schüler in Konfliktsituationen zur Verfügung stehen. Es werden Streitfälle zwischen Schülern geklärt, Disziplinverstöße thematisiert, sowie Beratungen für das gewaltfreie Lösen von Konflikten durchgeführt. Klassensprecher und Schlichter werden in Seminaren zur konstruktiven Gesprächsführung befähigt und in ihrem Auftreten gestärkt. Entwickelt werden sollen Einfühlungsvermögen, die Wahrnehmungsfähigkeit für die Bedürfnisse anderer und die Fähigkeit, Aufmerksamkeit gegenüber anderen zeigen zu können.
Formen der Wertschätzung wie Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Rücksichtsnahme, die Fähigkeit sich selbst zurückzunehmen und partnerschaftliches Verhalten sollen bei den Schülern ausgeprägt werden. Genauso wichtig ist es, dass sie angemessene Verhaltensweisen in Bezug auf die eigene Person entwickeln: Ich- Stabilität, Lebensbejahung, Lebensfreude, Hoffnung, Selbstbewusstsein, aber auch Beherrschtheit und Bescheidenheit. Unbedingte Achtung vor der Würde des Menschen, auch des zunächst fremden, alten, kranken oder behinderten ist ein besonderes Anliegen.
Ein umfangreiches und vielfältiges Angebot von Arbeitsgemeinschaften auf den Gebieten Kunst, Musik, Kultur und Sport im Rahmen des Ganztagsangebots soll die vielfältigen Begabungen der Schüler erkennen und fördern, aber auch Leistungsschwächeren helfen. Die Arbeitsgemeinschaften dienen der aktiven Freizeitgestaltung und sollen Fähigkeiten wie Leistungsbereitschaft, Toleranz, Teamgeist und Fairness festigen.
Einzelne Schülern und Arbeitsgemeinschaften nehmen regelmäßig an schulinternen und zentralen Wettbewerben teil. Neben den Schulolympiaden und Klassenvergleichen kommt den Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“ oder „Jugend debattiert“ sowie den sächsischen und europäischen Schülerwettbewerben eine wichtige Rolle zu. Attraktive Wettbewerbsangebote in verschiedenen Bereichen von Kunst, Kultur und Sport sowie im naturwissenschaftlichen und sprachlichen Bereich bieten Schülern die Möglichkeit, sich im fairen Wettstreit zu messen und zu vergleichen. Die Leistungsanforderungen der Wettkämpfe fördern zugleich den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung. Weiterhin sollten die traditionellen Wettbewerbe der Schule wie die Talente- Shows der 5. bis 10. Klassen, Kunst- und Vorlesewettbewerbe, sowie die sportlichen Wettkämpfe im Volleyball und das jährliche Schulsportfest auf einem hohen Niveau ausgetragen werden.
Schüler stellen die Ergebnisse ihrer Arbeit in den Arbeitsgemeinschaften, in Veranstaltungen und Ausstellungen vor. Schulfeste, der Tag der offenen Tür, Theateraufführungen, das Literatur-Cafe, das Weihnachtsprogramm, Auftritte der Schul-Band sowie die Nacht der Künste, Ausstellungen in der Sparkasse sowie im Klinikum Obergöltzsch und die regelmäßige Ausgabe der Schülerzeitung, des Kunstkalenders und des Jahrbuches machen die Schule zu einem Teil der Stadtkultur.
Alle Schüler nehmen an Bildungsfahrten und Exkursionen teil, diese sind ein integrativer Bestandteil unseres pädagogischen Angebotes. Diese Fahrten dienen wesentlich der Vermittlung und Entwicklung sozialer, kultureller bzw. politischer, landeskundlicher Kompetenzen und veranschaulichen und vertiefen im Unterricht behandelte Themen. Außerdem fördern sie die Stärkung der Klassengemeinschaft. Als Bestandteil der Schulkultur sollen bewährte Traditionen in der Exkursionsgestaltung beibehalten werden: das Skilager der 7. Klassen sowie die Sprachreisen.
Die Atmosphäre an der Schule wird auch bestimmt durch den Schüleraustausch mit anderen Ländern. Die wechselseitige Reise nach Sankt Petersburg ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung zur Weltoffenheit. So bietet der traditionelle Austausch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, eine Woche in einer russischen Familie zu verbringen. Dabei treffen sie sowohl auf Sitten und Gebräuche, die ihnen vertraut sind, als auch auf solche, die sich deutlich von den eigenen bisherigen Erfahrungen unterscheiden. Gleichzeitig lernen sie durch den Schulbesuch den russischen Schulalltag kennen.