Klassen 7 in Torgau
Auf den Spuren Luthers in Torgau
Von Gabriele Henze, 7 a
Was hat Luther eigentlich mit Torgau zu tun? Das und noch viel mehr haben unsere siebten Klassen am 2. Oktober erfahren. Im Rahmen einer Geschichts-Exkursion fuhren wir mit dem Bus zum Schloss Hartenfels nach Torgau . Ziel war die Ausstellung „Luther und die Fürsten“, die anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ dort noch bis 1. November zu sehen ist.
In Torgau wurden wir in Gruppen eingeteilt. Schon vorher konnten die Schüler zwischen den Themen Religion, Kunst, deutsche Sprache und Geschichte wählen, denn die Ausstellung war sehr umfangreich. Während ein Teil der Siebtklässler das Museum erforschte, gingen andere auf eine Stadtrallye. Danach wurde gewechselt. Ausgestattet wurden die Rallye-Teilnehmer mit iPads. Mit Hilfe dieser Technik war es Aufgabe, bestimmte Fragen und Rätsel zu lösen. Zum Beispiel mussten wir das Baujahr der Superintendentur herausfinden, QR-Codes an Gebäuden mit dem iPad scannen oder Figuren suchen, ihren Namen bestimmen und die Dinge nennen, die sie in der Hand halten. Die Rallye hat allen Spaß gemacht. Im Schloss erklärte uns eine Museumsführerin, wer Martin Luther überhaupt war. Er ist bekannt dafür, dass er die Bibel aus dem Lateinischen, Altgriechischen und dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt hat. Auch dafür, dass er der Begründer der Reformation und des protestantischen Glaubens war und an die Wittenberger Schlosskirche seine Thesen angeschlagen hat. In diesen Thesen klagte er die katholische Kirche an, vor allem den Ablasshandel. Er meinte, dass die katholische Kirche das Volk abgezockt und sich das Geld der Bürger selbst einsteckt. Aber was hat Luther in Torgau getan? Dort verfasste er 1530 mit den Theologen Justus Jonas, Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchton die „Torgauer Artikel“ . Das sind theologische Gutachten über kirchliche Zeremonien. In der Stadt an der Elbe wurde auch das „Torgauer Bündnis“ geschlossen. Dort verbanden sich mächtige Herrscher, wie Fürsten, Grafen und Herzöge, die alle dem protestantische Glauben anhingen. Dank der Macht und des Einflusses dieser Fürsten, vor allem der Kurfürsten von Sachsen, konnte Luther die Reformation vollziehen und den protestantischen Glauben durchsetzen. Sie gaben Luther Schutz. In der Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen aus Dresden sahen wir Dinge aus der Zeit Luthers: So Gemälde von Kurfürsten, eine wertvolle Bischofshaube, Schmuck, Ritterrüstungen, Waffen und Urkunden.
Nach so viel Geschichte gab es auch etwas Zeit, um durch die Stadt zu bummeln und sich mit Pizza und Döner zu stärken. Am Nachmittag ging es mit dem Bus wieder nach Rodewisch zurück. Den meisten Schülern hat die Fahrt sicher gefallen, denn es war einmal eine außergewöhnliche Geschichtsstunde. Zu danken haben wir diese unserer Geschichtslehrerin Frau Graf. Sie bewarb sich bei der Deutschen Sparkassenstiftung um diese Ausfahrt.