«Der Erlkönig», «Der Zauberlehrling», «Der Handschuh» - jeder kennt diese berühmten Balladen, die zum Leidwesen vieler Schüler und Schülerinnen auswendig gelernt werden müssen. Doch die Gedichte erzählen ja auch eine Geschichte und sind voller Spannung und Dramatik. Damit eignen sie sich hervorragend zum Spielen und szenischen Gestalten, was sich das Puppentheater Zwickau für sein spezielles Balladenprojekt zunutze macht. Nachdem dieses im vergangenen Schuljahr mit der Klasse 7c durchgeführt und ein großer Erfolg wurde, kamen im April diesen Jahres alle drei siebten Klassen an drei Tagen nacheinander in den Genuss eines Projekttages angeleitet von einer Theaterpädagogin und einer jungen Frau im Freiwilligen Sozialen Jahr. Grundlage für die kreative Arbeit waren entweder «Der Erlkönig» oder «Die Goldgräber». Auch dieses Mal ging es zunächst um das Textverständnis der Balladen und die Einfühlung in die einzelnen Personen, bevor diese im Anschluss gruppenweise sprecherisch erarbeitet und die entsprechenden lebensgroßen Puppen aus Papier zum Leben erweckt wurden. Auch notwendige Requisiten, wie das Pferd im «Erlkönig» oder Kronen, Kleider und andere, wurden von den Klassen mit viel Kreativität und Freude gebastelt. In der letzten Stunde konnten dann alle Gruppen miteinander die Ballade spielen und über ihre tolle Umsetzung des lyrischen Textes in ein Puppenspiel staunen. Die Fortsetzung des Projektes fand zwei Tage später statt. Die professionellen Inszenierungen der beiden Balladen vom Puppentheater Zwickau konnten mit Hilfe von VR-Brillen betrachtet werden. Das war natürlich noch einmal ein ganz besonderer Effekt, der die drei Klassen begeisterte. Alle waren abschließend der Meinung, dass der Deutschunterricht auf diese Art und Weise eine interessante Abwechslung bot und das Balladenprojekt auch künftigen Siebtklässlern ermöglicht werden sollte. S. Teichmann